Das Schachmuseum Löberitz kann trotz aller Corona-Widrigkeiten auf ein erfolgreiches Jahr 2021 verweisen. Eingebettet in das Jubiläum „150 Jahre Schach in Löberitz“ besuchten viele Gäste aus unterschiedlichsten Regionen Deutschlands und sogar aus dem Ausland Löberitz. Für manchen Gast wurde der Besuch zu einer positiven und nicht zu erwartenden Überraschung.
Von Jahr zu Jahr vervollkommnet sich die Sammlung. Der Bestand der Bibliothek „Theresia v. Avila“ geht mit machtvollen Schritten auf die Anzahl von 5000 Büchern zu und auch die Exponate des Schachmuseums beziffern sich auf über 1000 Einzelstücke.
Meinen Dank für die großzügigen Spenden. Viele Stücke fanden inzwischen in der Ausstellung einen angemessenen Platz.
Dank auch all denen, die finanziell das Unterfangen „Schachmuseum“ beflügeln und am Leben erhalten. Neue Ziele können nun verwirklicht werden.
So sollen im Jahr 2022 weitere Vitrinen angeschafft werden, ein Archivraum steht in der Planung und die Einordnung der umfangreichen Büchersammlung des Leipzigers Rolf Voland soll ihren Abschluss finden.
Bei all diesen Arbeiten danke ich meinen Mitarbeitern Thomas Richter, Klaus-Dieter Fenske und Oliver Lindner für ihr ehrenamtliches Engagement. Dank gilt Carsten Daus für die Bereitstellung und Wartung der Informationstechnik und Gert Kleint für die Pflege der Museumshomepage.
Auch konnte das Schachmuseum als Institution der Schachgemeinschaft 1871 Löberitz e.V. zwei neue Bücher herausgeben. Das fast 500 Seiten starke Monumentalwerk „Ein weiter Weg – 150 Jahre Löberitzer Schachgeschichte“ und das neue 170 Seiten starke Buch über den Dessauer Schachmeister Otto Rosenbaum.
Hier war es uns wichtig, dass Buch noch im Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands“ fertigzustellen. Eine Buchvorstellung mit Gesprächen wird im Frühjahr 2022 nach dem zu erhoffenden Ende der Pandemie oder zu den Schachtagen 2022 erfolgen. Ziele sind genug gestellt.
Explizit zu den Büchern, die beide Lücken in der mitteldeutschen Schachgeschichtsforschung schließen, möchte ich mich bei Elke Rehder (Hamburg-Barsbüttel), Holger Pröhl, Dr. Robert Hübner (beide Köln) und Siegfried Schönle (Kassel) bedanken.
Gern lade ich zum weiteren Mittun ein. Ob das direkt vor Ort oder aus der Distanz geschieht, ist völlig egal. Jeder kann sich mit seinen Fähigkeiten, Talenten und Möglichkeiten einbringen!
Allen Schachfreunden wünsche ich ein schönes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 2022. Bei allen Wünschen steht die Gesundheit an oberster Stelle der Prioritätenliste. All denen, die sich gerade nicht auf den optimalen Lebensweg befinden, wünsche ich für die Zukunft alles Gute.
Wenn auch die Jahresbezeichnung nicht so ganz zutrifft, so möchte ich abschließend noch auf die Weihnachtsgrüße des Kurienbischofs Dr. Josef Clemens aus dem Vatikan verweisen.
Konrad Reiß
Siegfried Schönle aus Kassel, unter anderem Sammler und Experte des barocken Bücherwesens, berichtet über die Besichtigung einer Schachausstellung in Jena gemeinsam mit Konrad Reiß und den zweitägigen Besuch des Schachmuseums Löberitz im Osten Deutschlands.
Ausstellungen, die sich explizit Schach zum Thema wählen, sind in deutschen Museen selten, wenn nicht gar rar zu nennen, für Räume in unseren Universitäten gilt dies erst recht.
Nicht so in Jena in der Thüringischen Universitäts- und Landesbibliothek, in der Dr. Uwe Glatz im Eingangsbereich der Uni in thematisch geordneten Vitrinen Schach. Spiel – Sport – Wissenschaft – Kunst zu einem sehenswerten Ganzen zusammenfügte.
Der Höhepunkt des Besuchs bestand allerdings in der Möglichkeit, einzigartige bibliophile Kostbarkeiten, die nie den Sicherheitsbereich der Bibliothek verlassen, in Augenschein zu nehmen.
Nach drei Stunden ging es weiter nach Löberitz. Dazu schreibt Schönle: Ein wunderbarer Ort, ein Schachmuseum, das keinen Vergleich scheuen muss, war zu bestaunen und zu erkunden. Der Besucher kann dort zutiefst erleben, dass Schach mehr, sehr viel mehr ist als ausschließlich 1. e2 – e4 …
Nämlich was?
Um das zu erfahren, lesen Sie den nachfolgenden Bericht.
Veit Godoj, Journalist, internationaler Rechercheur, Genealogist und Erbenermittler aus Berlin brachte pünktlich zum bevorstehenden 150jährigen Jubiläum der Schachgemeinschaf Löberitz durch die Auffindung von Franz Ohmes Sterbeurkunde neue Erkenntnisse in dessen Lebensabend. Dank an dieser Stelle an Veit Godoj, der übrigens auch beim Haupstadtverein SK König Tegel als starker Schachspieler seinen Mann steht.
Auch Franz Ohmes Geburt und die Familienverhältnisse stehen nun in einem anderen Licht. Hier konnte Markus Reiß einige neue Erkenntnisse hinzufügen. Auch ihm unseren Dank.