Alle verfügbaren Räume der Schachgemeinschaft 1871 Löberitz besitzen einen historischen Hintergrund und werden im Grunde in das Museumsprojekt eingebunden. So auch der eigentliche Schachclub, die Trainings- und Wettkampfstätte des Traditionsvereins.
Schon im Treppenaufgang zum Club kommt man an einem großen Bild des schachspielenden Martin Luther vorbei. In unmittelbarer Nähe ist die Bekanntmachungstafel des Vereins „Schwarz auf Weiss“ zu sehen und ein Plakat von dem Magnus-Carlsen-Film zu betrachten. Nicht fehlen darf ein Foto des Vereinsgründers gewidmeten Franz-Ohme-Denkmals. Hier steht es noch am alten Standort.
Im Schachclub des Vereins angekommen, sind neben den drei alten Materialschränken einige interessante und geschichtsträchtige Exponate zu sehen. So sind in der Vitrine gegenüber der Eingangstür die Löberitzer Schachchroniken ab dem Jahre 1978 bis zum heutigen Tag eingelagert. Hierzu kommen unter anderen noch die zwei Chroniken für die Zeiträume 1871 – 1914 und 1914 – 1978.
Ins Auge fällt sofort die 4 m2 große von der Leipzig-Dresdener Künstlerin Antje Verhooren gestaltete und von der Leipziger Firma Repromedia hergestellte Ausstellungstafel über das erste in deutscher Sprache gedruckte Schachbuch des Gustavus Selenus. Eins dieser wertvollen Bücher, das von August dem Jüngeren, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg und Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel handsignierte Exemplar aus dem Jahr 1617, befindet sich seit 2011 im Vereinsbesitz. Das Buch ist so wertvoll, dass es nur zu bestimmten Anlässen im Museum zu sehen ist. Als Ausgleich wurde die große Info-Tafel installiert, welche am 21. Juni 2013 von Petra und Viktor Kortschnoi enthüllt wurde. Auf den Info-Tafeln ist die Entstehungs- und Eigentumsgeschichte des Buches dargestellt.
Viktor Kortschnoi hatte übrigens den „Selenus“ gemeinsam mit Klaus Lindörfer 1978 in der Edition Olms / Zürich als Reprint verlegt und damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dieser Reprint und zwei weitere Nachdrucke sind natürlich immer im Schachmuseum einzusehen.
Interessant sind auch die an den Wänden hängenden Schachbretter mit den Autogrammen von besonderen Gästen aber auch von erfolgreichen Mitgliedern der SG 1871 Löberitz und einige personifizierte Clubstühle.
Personifizierte Clubstühle
An der den Fenstern gegenüberliegenden Wand befinden sich Grußbotschaften an den Verein SG 1871 Löberitz, u.a. von Bundespräsidenten Horst Köhler und von den damaligen Präsidenten des Deutschen Schachbundes Egon Ditt und Herbert Bastian.