► Dr. Martin Luther
Wohl keiner, der auf dem heutigen Gebiet von Sachsen-Anhalt geboren wurde, hat weltweit solch einen Bekanntheitsgrad wie der große KirchenreformatorMit der Reformation wollte der Augustinermönch die eingetretenen Fehlentwicklungen in der Kirche rückgängig machen. Große Verdienste erwarb er sich auch bei der Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache.
Bei all seinen Erfolgen behielt Luther immer Kontakt zu den Menschen und verweigerte sich nicht weltlichen Genüssen. Dazu gehörte auch das von ihm beherrschte und gepflegte Schachspiel.
In dem Buch ► „Schach – Eine Kulturgeschichte“ von ► Joachim Petzold , wird ► Johannes Mathesius , ein Reformator und enger Vertrauter Luthers, zitiert. Magister Mathesius berichtet, dass eines Tages Studenten in Bergmannskleidung vorm Hause des Reformators erschienen wären, um mit ihm eine Partie Schach zu spielen.
„Die lasst mir herein. Das sind meine Landsleute und meines Vaters Schlegelgesellen. Den Leuten muss man, weil sie die ganze Woche unter der Erde stecken in bösem Wetter und Schwaden, bisweilen ihre ehrliche Ergötzung und Erquickung gönnen und zulassen.“
Mathesius berichtet auch über Verlauf und Ausgang des Partie: „Als es dann zum Spiel kam, hätte sich Luther als geübter Schachspieler erwiesen, der seine Schachgesellen gemattet.“
Ob sich Luther seinen mehrmals öffentlich geäußerten Wunsch erfüllte, einmal ein richtiges wertvolles Schachspiel aus Gold und Silber zu kaufen, ist nicht überliefert.
Jedoch soll der nachfolgende ► Vers von ihm stammen:
„Wer nicht liebt Wein, Weib, Schach und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.“