Von der Sanduhr bis zur digitalen Blackbox
1. Allgemeines
4. Auswirkungen auf die FIDE-Schachregeln
1. Allgemeines
Das Schachspiel existiert 2000 Jahre. Vielleicht einige Jahr mehr, wohl aber einige weniger. Dabei wurde die meisten Jahre ohne zeitliche Begrenzung gespielt. Einerseits gab es damals noch keine Uhren und andererseits bestand auch keine Notwendigkeit.
Die Spieler durften sich also für jeden Zug so viel Zeit nehmen, wie sie es für angemessen hielten. Schachpartien konnten dadurch viele Stunden lang dauern und mussten gelegentlich sogar unterbrochen und am nächsten Tag fortgesetzt werden, weil die Spieler zu erschöpft waren, um weiter zu spielen.
Als Beispiel wird gern der französische Schachmeister Alexandre Deschapelles zitiert, der in einem Brief 1843 über die Partien des Wettkampfes zwischen Howard Staunton und Pierre Saint-Amant im Café de la Régence in Paris berichtet. Dabei erwähnt er, dass die gespielten Partie durchschnittlich neun Stunden dauerten.
Erst am Ende des 19. Jahrhunderts, in der Zeit als das Schachspiel zum Sport wurde, musste man eine Gleichbehandlung der Kontrahenten garantieren. Das ging nur mit einer eindeutigen Zeitvorgabe.
Um eine Bedenkzeitreglung durchzusetzen, genügt eine einfache Uhr nicht. Es wurde eine Uhr benötigt, welche die Bedenkzeiten der beiden Spieler unabhängig voneinander messen konnte. Dies war die Grundlage für eine Reihe von Erfindungen.
Die erste schriftliche Überlieferung über die Verwendung einer Vorrichtung zur Begrenzung der Bedenkzeit findet sich 1861 in Berichten über einen Wettkampf zwischen Adolf Anderssen und Ignaz von Kolisch. Die Vorrichtung bestand aus zwei drehbaren Sanduhren. Nachdem ein Spieler seinen Zug ausgeführt hatte, drehte er seine eigene Sanduhr in die waagrechte und die des Gegners in die senkrechte Position. War die Sanduhr eines Spielers abgelaufen, hatte er die Partie verloren. Diese Art der Zeitmessung war allerdings unpraktisch und ungenau und wurde deshalb nur bei bedeutenden Turnieren eingesetzt.
Im Jahr 1866 wurden bei der inoffiziellen Schachweltmeisterschaft in London beim Wettkampf Anderssen gegen Steinitz erstmals zwei vom Schiedsrichter bediente Stoppuhren eingesetzt. Die Stoppuhren erhöhten die Genauigkeit und die Bedienung durch den Schiedsrichter verhinderte Manipulationen. Der Verlust einer Partie durch Vergessen des Uhrendrückens war auf diese Weise nicht möglich.
Die erste rein mechanische Schachuhr wurde von dem englischen Uhrmacher Thomas Bright Wilson (1843–1915) entwickelt. Wilson, der zu der Zeit Sekretär des Schachvereins Manchester war, baute sie nach einem Gespräch mit dem Schachgroßmeister Joseph Henry Blackburne. Sie bestand aus zwei Pendeluhren, die mit einem beweglichen Balken wechselseitig angehalten werden konnten. Sie wurden erstmals 1883 beim Internationalen Turnier in London verwendet.
1899 schlug der damalige Sekretär der Niederländischen Schachvereinigung H. D. B. Mejer vor, das Zifferblatt der Uhr mit einem sogenannten Fallblättchen auszustatten. Somit konnte exakt bestimmt werden, wann ein Spieler seine Bedenkzeit überschritten hatte. Schachuhren mit Fallblättchen wurden allerdings erst rund zwanzig Jahre später die Regel.
Schrittweise wurden die Pendeluhren durch feinmechanische Federuhrwerke und der Balken, der beide Uhrwerke miteinander verbindet, durch einen Schaukelhebel ersetzt. Diese Entwicklung gipfelte in den heute gebräuchlichen analogen Schachuhren, die präzise und zuverlässig arbeiten.
Das Zentrum der Schachuhrenproduktion in Mitteldeutschland lag in Ruhla. Der Ort liegt im Thüringer Wald, südlich von Eisenach. 1862 gründeten die Gebrüder Christian und Georg Thiel eine Metallwarenfabrik und begannen um 1892 mit der Produktion von Taschenuhren. Das Unternehmen wurde stetig erweitert und profilierte sich zu einem der größten und bedeutendsten Uhrenherstellern Deutschlands. Die Firma Thiel baute auch Schachuhren. 1945 wurde die Firma enteignet.
Mitte der 1950er Jahre wurde die verstaatlichte Firma in das VEB Uhrenkombinat Ruhla integriert. Dieses Kombinat produzierte nun die wohl meist gebaute mechanische Schachuhr mit dem Namen GARDE.
Seit 1960 ist die Garde-Schachuhr Standardausrüstung bei den meisten internationalen Turnieren, Schacholympiaden und Weltmeisterschaften. Sie hatte also eine weltweite Präsenz und brachte der klammen DDR-Wirtschaft so einige Devisen.
Nach der politischen Wende begann eine strukturelle Umgestaltung der Uhrenindustrie in Ruhla. Aus dem Großkonzern Uhrenwerke Ruhla entstanden private, hochspezialisierte Klein- und Mittelbetriebe. Zu denen zählte auch die Firma Gardé Uhren - und Feinmechanik GmbH Ruhla GmbH (Gardé Ruhla GmbH). Die Herstellung von analogen Uhren ging merklich zurück und wurde letztendlich ganz eingestellt.
Nach der Insolvenz der Firma Gardé Ruhla GmbH im Sommer 2019 wurde die Uhrenmontage und deren Mitarbeiter, sowie das Uhren-Museum und das Gebäude von dem langjährigen Kunden POINT TEC Products Electronic GmbH übernommen, einem der größten deutschen Uhrenhersteller. Im Zuge der Firmenübernahme wurde das Unternehmen wieder in Uhrenwerke Ruhla GmbH umbenannt.
Die Patentrechte für die Gardé-Schachuhr hatte der Dresdner Dr. Dirk Jordan übernommen. Ihm ist es zu verdanken, dass die beliebte mechanische Schachuhr im klassischen Holzgehäuse auch heute noch erhältlich ist. Bei Amazon wird die Schachuhr Gardé Classic zu einem Preis von 86,79 EUR gehandelt. Im Vergleich: Zu DDR-Zeiten hatte sie 27,60 DDR-Mark gekostet hat.
Produktflyer Garde ruhla-uhren (de)
Produktflyer Garde ruhla-uhren(en)
Bedienanleitung Blindenschachuhr Garde mechanic
Weitere Schachuhren
Zwei
Die Historie der Firma A.P.F. von Rolland aus Berlin reicht bis in das Jahr von 1827 zurück. Ursprünglich als Werkstätte für Tabakspfeifen und andere Gebrauchsartikel gegründet, begann die Firma ab 1900 auch Schachfiguren und Schachbretter zu fertigen. Sie entwickelte sich zu einem sehr bedeutenden Schachgroßhändler und hatte in den 80iger Jahren ca. 250 verschiedene Schachartikel im Angebot. Dazu gehörten auch eigene Schachuhren. Charakteristisch für Produkte, die von A.P.F. von Rolland vertrieben worden, war das eigene ► Logo. 2004 musste die Firma leider ihren Geschäftsbetrieb einstellen.
Erinnerungsgeschenke der SV Horst Emscher 31 mit Widmung.
Die Firma Jerger war ein bedeutender Uhrenhersteller und existierte von 1905 bis 1995. Das bekannteste Modell war das Modell "Olympia".
Die Schachuhr Quarz 4000 ist eine analoge Uhr und besteht aus einem schwarzen Kunststoffgehäuse. Der Taktgeber ist ein Uhrenquarz. Sie kommt ebenfalls aus dem Haus A.P.F. von Rolland.
Die Uhr stammt aus dem Jahr 1954 und wurde vermutlich durch den Uhrmacher Höpplein aus Herne gefertigt.
Die Schachuhr "Towerclock" kommt aus Schweden. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff. Charakteristisch ist der lange Hebel auf der oberen Seite, mit dem die Bedienung der Schachuhr erfolgt. Das Fallblättchen beginnt erst ab der letzten Minute zu steigen.
Die Produktion der russischen mechanischen Schachuhr Jantar begann Mitte der 70er Jahren. Sie wurde bis 1996 ohne wesentliche Veränderungen gebaut. Zu einem langsam und ruhig laufenden Uhrwerk kam ein Plastikbalken, der von dicken Plastikknöpfen betätigt wirdt
In den 1980er-Jahren entwickelten private Erfinder erste Prototypen digitaler Schachuhren, die auf elektronischen Schaltungen basierten und von Batterien mit Energie versorgt wurden. So baute 1985 Ben Bulsink, ein Student der Universität Enschede in den Niederlanden, die erste elektronische Schachuhr, die von vielen Schachspielern und Schachverbänden für gebrauchsfähig befunden wurde. Das Magazin des Niederländischen Schachverbandes bezeichnete sie sogar al „die perfekte Schachuhr“. Sie hatte allerdings ein Makel, denn durch die Handanfertigung war sie für den allgemeinen Gebrauch einfach zu teuer..
1988 ließ der frühere Schachweltmeister Robert James Fischer, genannt Bobby, eine elektronische Schachuhr bauen. Diese setzte den von ihm erfundenen und nach ihm benannten Fischer-Spielmodus um. Beide Spieler beginnen mit einer festen Bedenkzeit und für jeden ausgeführten Zug bekommen sie eine bestimmte Anzahl von Sekunden an Bedenkzeit hinzu. Fischer bekam 1989 für diese Uhr das US-Patent Nummer 4.884.255.
Dieses Patent kann neben allen anderen existierenden Schachpatenten aus drei Jahrhunderten in der Schachbibliothek „Theresia von Avila“ eingesehen werden.
- US-Patent Schachuhr Pierre L. Tissot, 1982
- US-Patent Schachuhr Camaretta und Goichberg, 1995
- US-Patent Schachuhr Franklin, 1998
- US-Patent Schachuhr Fondin und Guillot, 2004
Das DGT Projekt
1992 versorgte Ben Bulsink zusammen mit Albert Vasse und Paul Arentz das erste Melody-Amber-Schachturnier mit digitalen Schachuhren und plante deren Massenproduktion. Das Projekt wurde ein Erfolg, die drei gründeten das Unternehmen DGT Projects – „DGT“ für Digital Game Timer, „digitaler Zeitmesser für Spiele“ – und der aufmerksam gewordene Weltschachverband Fédération Internationale des Échecs (FIDE) schloss 1993 mit ihnen einen 3-Jahres-Vertrag ab, nach dem DGT Projects „die erste offizielle FIDE-Schachuhr“ produzieren sollte. 1994 kam DGT FIDE auf den Markt, die erste digitale Schachuhr, die von offizieller Seite durch die FIDE unterstützt wurde.
Die Gardé-Schachuhr lebt weiter
Basierend auf dem Modell der mechanischen Garde-Schachuhr gelang es zunächst, ein elektronisches Modell auf den Markt zu bringen.
1997 meldeten Eberhard Weisheit, Peter Paust und Hans Bodach ein eigenes Patent für eine elektronische Schachuhr mit zwei analogen Zeitanzeigen an. Die Firma Gardé Ruhla GmbH übernahm die Produktion.
Bedienungsanleitung Garde digital-electronic
Bedienanleitung GARDE electronic
Bedienanleitung Garde digital - electronic
Im Jahr 2000 wurde unter Federführung von Dr. Dirk Jordan (Dresden), der die Patent- und Markenrechte der Garde-Schachuhr übernommen hatte, mit der Neuentwicklung digitaler Schachuhren begonnen. Die erste Stufe war der "SchachTimer", der 2002 zum "ChessTimer Silver" weiterentwickelt wurde. Die Zusammenarbeit mit der Europäischen Schachunion (ECU) führte zu einer schnellen Einführung in das europäische Schach.
Um die Leistungsfähigkeit und Vermarktung weiter zu steigern, gründete Dr. Dirk Jordan mit chinesischen Partnern im Jahr 2003 die Firma EuroChessInternational GmbH & Co. KG. (ECI). Mittlerweile wird die elektronische Schachuhr "ChessTimer Silver" in über 150 wichtigen nationalen und internationalen Schachturnieren erfolgreich eingesetzt.
Eine weitere elektronische Schachuhr, die die Tradition der Garde-Schachuhr fortsetzt, ist das Modell "GARDE start". Die Schachuhr funktioniert als Count-Up- oder Count-Down-Timer bis zu einer Maximaldauer von 10 Stunden. Optional ist eine Bonuszeit bis max. 59 Sekunden für Fischer-/Bronstein-Modus einstellbar. Sie richtet sich vor allem an Schachspieler aus dem Freizeitbereich.
Bedienungsanleitung GARDE Start
Weitere elektronische Schachuhren
Obwohl inzwischen bei hochklassigen Turnieren fast ausnahmslos digitale Schachuhren eingesetzt werden, konnten sie sich bis jetzt nicht umfassend in allen Klassen und im privaten Bereich durchsetzen. Die einen Schachspieler begrüßen, dass digitale Schachuhren im Gegensatz zu analogen keine Tickgeräusche von sich geben, eine sekundengenaue Bedenkzeiteinstellung ermöglichen und neue Spielmodi bieten. Die anderen lehnen die digitalen Schachuhren ab, weil sie teurer sind, keine gewohnten Tickgeräusche von sich geben, nur mit Batterien laufen und ein weniger ursprüngliches Flair besitzen.
Inzwischen haben aber elektronische Uhren zunehmend die alten mechanischen Uhren vom Wettkampfschach verdrängt.
4. Auswirkungen auf die FIDE-Schachregeln
Dementsprechend wurden auch die FIDE-Schachregeln angepasst.
Im Punkt 6.1 heißt es zwar noch: „Eine „Schachuhr“ ist eine Uhr mit zwei Zeitanzeigen, die so miteinander verbunden sind, dass zu gleicher Zeit nur eine von ihnen laufen kann. „Uhr“ bedeutet in den Schachregeln jeweils eine der beiden Zeitanzeigen. Jede Zeitanzeige hat ein „Fallblättchen“. Das „Fallen des Fallblättchens“ bedeutet, dass die einem Spieler zugewiesene Zeit aufgebraucht worden ist.
Bei elektronischen Schachuhren ist das „Fallblättchen“ jedoch nur noch als Symbol auf dem Display sichtbar. Im Unterschied zu früher kann jetzt eindeutig festgestellt werden, bei wem das Blättchen zuerst gefallen ist.
Elektronische Schachuhren ermöglichen, dass neue Formen der Bedenkzeitregelung gegenüber den alten klassischen Bedenkzeitregelungen (z.B. 40 Züge in 120 Minuten, weitere 30 Minuten bis Blättchenfall) Anwendung finden.
Am bekanntesten sind der Inkrement-Modus und der Aufschub-Modus.
Beim „Inkrement-Modus“, auch Fischer-Modus genannt nach dem Erfinder GM Robert Fischer, erhält jeder Spieler eine Hauptbedenkzeit, zu der vor jedem Zug ein Zeitzuschlag (Bonus) addiert wird. Die maximale Dauer einer Zeitperiode beträgt demnach Hauptbedenkzeit + Zuganzahl * Bonus. Die Zeit, die ein Spieler in einer Zeitperiode gespart hat, wird ihm für die nächste Periode zu seiner verfügbaren Zeit hinzugerechnet.
Heutzutage findet die Fischerbedenkzeit in fast allen Turnierpartien Anwendung.
Beispiele dafür sind:
Variante 1
1. Zeitperiode: 100 Minuten für 40 Züge
2. Zeitperiode: 50 Minuten für weitere 20 Züge
3. Zeitperiode: 15 Minuten bis Partieende
Zeitzuschlag (Bonus): 30 Sekunden je Zug
Variante 2
1. Zeitperiode: 90 Minuten für 40 Züge
2. Zeitperiode: 30 Minuten bis Partieende
Zeitzuschlag (Bonus): 30 Sekunden je Zug
Beim „Aufschub-Modus“, auch Bronstein-Modus genannt nach dem Erfinder GM David Bronstein, setzt sich die Gesamtzeit ebenfalls aus einer Hauptbedenkzeit und einer pro Zug festgelegten Extrabedenkzeit zusammen. Wenn ein Zug beginnt, fängt die Uhr noch nicht gleich an zu laufen, sondern erst nach Ablauf der Extrabedenkzeit. Erst wenn ein Spieler länger als diese benötigt, verringert sich seine Hauptbedenkzeit.
Eine häufige Anwendung erfolgt im Blitz- bzw. Schnellschach.
- Blitzschach (z. B. Hauptbedenkzeit: 5 Minuten + Extrabedenkzeit: 3 Sekunden/Zug
- Schnellschach (z. B. Hauptbedenkzeit: 25 Minuten + Extrabedenkzeit: 10 Sekunden/Zug
Bei Wettkampfpartien, bei denen die Spieler mindestens 30 Sekunden Zeitzuschlag je Zug erhalten, bleibt für die gesamte Partie die Schreibpflicht bestehen. Früher konnte man 5 Minuten vor dem zu erwartenden Blättchenfall das Mitschreiben einstellen.
Ebenfalls ist unter dieser Maßgabe das Recht auf Remis-Reklamation entfallen. Früher konnte ein Spieler in einer Turnierpartie auf Remis reklamieren, wenn er der Auffassung war, dass sein Gegner nicht mit schachlichen Mitteln den Gewinn anstrebt, stattdessen nur auf die Zeitüberschreitung des Gegners spekuliert. Der Antrag konnte gestellt werden, wenn nur noch maximal zwei Minuten Restbedenkzeit vorhanden waren.
Die FIDE-Regeln, die kontinuierlich angepasst werden, haben inzwischen fast alle Regelungen, die aus früherer Zeit ausschließlich auf dem Einsatz mechanischer Uhren beruhen, in die Richtlinie III „Partien ohne Zeitinkrement einschließlich Endspurtphase“ gedrängt.
Im FIDE-Handbuch Teil C.02. „Standardvorgaben für Schachausstattung und Austragungsorte für FIDE-Turniere“ (gültig seit 01.07.2017) ist festgelegt, dass elektronische Schachuhren bei Welt- oder Kontinentalmeisterschaften und Olympiaden verwendet werden müssen.
Für andere von der FIDE registrierte Turniere dürfen mechanische Schachuhren auch weiterhin benutzt werden.
Für den Einsatz von elektronischen Schachuhren empfiehlt die FIDE folgende Typen:
- DGT XL (ab Jahr 2007)
- DGT 2010 (ab Jahr 2010)
- Silver Timer (ab Jahr 2007)
- Sistemco (ab Jahr 2009)
- DGT 3000 (ab Jahr 2014)
- CE Clock (ab Jahr 2017)
- LEAP KK9908 Clock (ab Jahr 2017)
Folgende Anforderungen werden an elektronische Uhren gestellt:
- Für Inkrement-Modus gilt: Ist das Blättchen einer Uhr gefallen (Nullstellung), darf die andere Uhr nicht weiterlaufen und behält ihre letzte Anzeige.
Für Rapid- und Blitz-Turniere sollte eingestellt werden können, dass die andere Uhr weiterlaufen kann, bis ebenfalls das Blättchen gefallen ist. - Sind beide Uhren abgelaufen, muss ein Flaggensymbol sichtbar machen, bei wem zuerst das Blättchen gefallen ist.
- Der Spieler, bei dem das Blättchen zuerst gefallen ist (sichtbar durch das Flaggensymbol auf der Uhr) ist gegenüber dem anderen Spieler im Nachteil.
- Die Funktionen der Uhren müssen vollständig in Übereinstimmung mit den geltenden FIDE-Regeln stehen.
- Im Display sollte jederzeit die Zeit angezeigt werden, die einem Spieler zur Verfügung steht, um seinen nächsten Zug abzuschließen (vorzugsweise mit Sekunden auch von Anfang an)
- Die Anzeige muss aus einer Entfernung von mindestens 3 Meter lesbar sein
- Ein Spieler muss aus einer Entfernung von mindestens 10 Metern im Blick haben können, welche Uhr läuft.
- Im Falle einer Zeitkontrolle muss ein Zeichen auf dem Display eindeutig anzeigen, welcher Spieler die Zeit zuerst überschritten hat
- Kontrolle zuerst.
- Bei batteriebetriebenen Uhren muss eine Anzeige auf den niedrigen Batteriestand hinweisen.
- Bei schwacher Batterie muss die Uhr mindestens noch 10 Stunden einwandfrei funktionieren.
- Besonderes Augenmerk sollte auf die korrekte Anzeige der Zeitkontrolle gelegt werden
- Wenn die letzte Zeitperiode beendet ist, darf keine zusätzliche Zeit hinzugefügt werden.
- Im Falle von Zeitstrafen muss es möglich sein, dass der Schiedsrichter innerhalb von 60 Sekunden die Zeit- und Zugzählerkorrekturen ausführen kann.
- Es muss ausgeschlossen sein, dass durch einfache Handlungen die angezeigten Daten der Uhr geändert oder gelöscht werden können.
- Die Uhr muss eine kurze Bedienungsanleitung haben.
- Innerhalb der Testprozedur einer Schachuhr sollten alle aktuellen Bedenkzeitvarianten getestet werden.
- Elektronische Schachuhren, die für FIDE-Veranstaltungen verwendet werden, müssen von der Technischen Kommission der FIDE bestätigt sein.