Nun ist es natürlich nicht so selbstverständlich einen angemessenen und vor allem auch bezahlbaren Raum dafür zu finden, denn immerhin ist für die Schachgemeinschaft 1871 Löberitz als Träger dieser Sammlung erst einmal ein Wettkampfraum wichtiger. Doch das eine muss ja das andere nicht ausschließen und vielleicht ist ja die Doppelnutzung ein Garant für die Zukunft.
Der Löberitzer Schachclub wurde 1871 im ► Gasthof „Zur Weintraube“ durch den Gasthofbesitzer Friedrich Franz Ohme und den Hauslehrer Johann Melchior Kirsch gegründet. Bis nach dem 1. Weltkrieg und dem schleichenden Untergang des einstmaligen Mitbegründers des „Deutschen Schachbundes“ blieb der Gasthof das Spiellokal der Löberitzer Schachfreunde. In der Schankstube fanden die Vereinsabende statt und die größeren Veranstaltungen, zu nennen sind hier vor allem die fünf großen ► Schachkongresse des Saaleschachbundes , fanden im Saal der „Weintraube“ statt. Die Löberitzer hatten nach ihrer Gründung jeweils am ► Donnerstag ihre Zusammenkunft, ab 1873 ► freitags , 1876 ► mittwochs und ab 1877 wieder am ► Freitag.
In den schweren Jahren nach dem I. Weltkrieg war das Interesse, die Tradition fortzuführen, nicht gerade groß. Dennoch wurde in den zwanziger und dreißiger Jahren weiterhin in Löberitz regelmäßig Schach gespielt. Dies geschah öfters donnerstags in der „Weintraube“ nach der Probe des ► Gesangsvereins „Liedertafel“. Die Flamme leuchtete, wenn auch nur schwach, weiter.