Schachmuseum Löberitz

Die Schachbibliothek steht im Zeichen der Hl. Theresia von Avila, der Schutzpatronin der Schriftsteller und Schachspieler. Die Figur wurde von Konrad Reiß und Uwe Bombien ► direkt aus dem mittelspanischem Avila   mit nach Löberitz gebracht.

dsz 1878 1Deutsche SchachzeitungAls Nummer 1 der Bücher ist im Bestand der 33. Jahrgang der „Deutsche Schachzeitung“ des Jahres 1878 deklariert. Dieser Jahrgang ist das einzige Buch, welches noch nachweisbar direkt vom Löberitzer Schachclubs überliefert ist. Eine Eintragung auf der Innenseite im vorderen Einbandteil mit der ► Inschrift EigentumsvermerkInschrift Eigentumsvermerk kündet davon.

 

das schachspiel 3das schachspiel 2das schachspiel 1Doch auch äußerst seltene Bücher sind hier zu finden. Zu nennen ist hier „Das Schachspiel in seiner eigenthümlichen und höheren Bedeutung“ von einem unbekannten ► Autor  , gedruckt 1836 von G. R. Renner und Schuster in Nürnberg. Es enthält als erstes  Buch überhaupt einen Entwurf zur Gründung eines Schachbundes.    

 

Das Hauptstück ist natürlich das Selenus-Buch: „Das Schach- oder König-Spiel“ aus dem Jahr 1617.

deutsche schachzeitung und schach 1 Regal mit Deutsche Schachzeitung und SchachFür die jüngere, vor allem DDR-Geschichte belegen die Jahrgänge der seit 1947 existierende Zeitung „Schach-Express“, welche ab 1950 in „Schach“ umgetauft wurde und bis zur heutigen Zeit weiter besteht, eine ganze Zeitepoche.

Lesen Sie mehr über die Zeitschrift "Schach"!

 

625 Zeitungsjahrgänge dokumentieren eine lückenlose Schachgeschichte und können somit als Grundlage späterer historischer Forschungen dienen. Über 60 Kalender und Jahrbücher ergänzen die periodischen Informationen.

Spielansetzungen und Spielpläne des nicht mehr existierenden Bezirkes Halle und aus den Anfangsjahren des kurz vor der Wiedervereinigung neu gegründeten Landes Sachsen-Anhalt lassen für den Interessierten längst vergangene Zeiten detailliert aufleben.

Viel ist natürlich auch über die Löberitzer Schachgeschichte zu erfahren. Die zwei Löberitzer Schachchroniken 1871 - 1914 und 1914 - 1978, sowie ab 1978 70 Bände mit über 21.000 A4-Seiten, Programm- und Ergebnishefte zu über Schachtagen, Festschriften zu den Meisterschaften im Bistum Magdeburg und den Meisterschaften der Kirchenprovinz Sachsen und vieles mehr, lassen fast kein Zeitraum der fast 150 jährigen Schachtradition unbeachtet. Ein Großteil dieser Bücher und Broschüren sind von Konrad Reiß verfasst wurden.

Lesen Sie auch dazugehörige Buchbeschreibungen!

Insgesamt ist die Bibliothek in folgende Genres aufgeteilt:

  • Belletristik,
  • Biographien,
  • Blitzschach,
  • Chroniken,
  • Computer,
  • DDR-Meisterschaften,
  • Deutsche Meisterschaften,
  • Didaktik,
  • Deutscher Schachbund,
  • Endspiele,
  • Eröffnungen,
  • Europameisterschaften,
  • Fernschach,
  • Festschriften,
  • Geschichte,
  • Jahrbücher,
  • Kataloge,
  • Lexika,
  • Kunst,
  • Lehrbücher,
  • Landeseinzelmeisterschaften
  • Landkreis Bitterfeld,
  • Löberitz,
  • Mannschaftswettkämpfe,
  • Mittelspiele,
  • Öffentlichkeitsarbeit,
  • Olympiaden,
  • Partiensammlungen,
  • Philatelie,
  • Philosophie,
  • Problemschach,
  • Psychologie,
  • Recht,
  • Regel,
  • Saaleschachbund,
  • Turniere,
  • Übungsbücher,
  • Unterhaltung,
  • Verbände,
  • Variationen,
  • Weltmeisterschaften,
  • Wissenschaft,
  • Zeitschriften und
  • Zörbig.

Dabei können auf Bücher in folgenden Sprachen zurückgegriffen werden:

  • Arabisch,
  • Chinesisch,
  • Deutsch,
  • Englisch,
  • Französisch,
  • Hebräisch,
  • Italienisch,
  • Kroatisch,
  • Lettisch,
  • Niederländisch,
  • Portugiesisch,
  • Rumänisch,
  • Russisch,
  • Schwedisch,
  • Serbisch,
  • Spanisch,
  • Tschechisch und
  • Ungarisch.

Alle Bücher sind digital registriert und können nach bestimmten Suchkriterien, wie Titel, Autor, Verlag,  Erscheinungsjahr oder den schon erwähnten Genres aufgefunden und verwaltet werden.

Wertvoll sind viele Publikationen auch durch handschriftliche Widmungen der Autoren oder anderer Personen, die sich dort verewigten. Zu  nennen sind die ehemaligen Weltmeister Michael Tal, Tigran Petrosian und Wassili Smyslow, Anatoli Karpow sowie die Weltklassespieler Bent Larsen, Viktor Kortschnoi, Robert Hübner, Jan Timman, Alexej Schirow und Vlasimil Hort.

Aber auch bekannte Großmeister wie Dr. Helmut Pfleger, Wolfgang Unzicker, Wolfgang Uhlmann, Matthias Wahls, Uwe Bönsch, Raj Tischbierek, Zigurds Lanka oder Andre Lilienthal haben ihre Autogramm hinterlassen.

Verleger und Herausgeber wie Manfred Mädler, Edwin Bhend, Arno Nickel, Elke Rehder und Dr. Hans Ellinger sind dort zu finden,  die Problemkomponisten Fritz Hoffmann und Werner Speckmann und die Schachhistoriker Prof. Dr. Joachim Petzold, Michael Negele, Walter Pieske, Helmut Wieteck, Herbert Bastian und der Tarrasch-Biograf Wolfgang Kamm.

Bekannte Autoren wie Michael Ehn, Rolf Voland, Thorsten Cmil, Georg Grabitz, der Schachpoet Eduard Vollmar und Raymund Stolze müssen unbedingt genannt werden.

Sportfunktionäre und Prominente, u.a. ► Dr. Mohamed Yousif , ► Erwin Kupka ,  ► Helmut Hartmann , ► Georg Becher  , Dr. Günter Reinemann sowie die Trainer Jörg Schulz, Heinz Rätsch, Holger Borchers, Hans Platz. Nicht vergessen möchte ich die beiden Löberitzer Ehrenmitglieder, die Schachmeister Heinz Liebert und Holger Pröhl.

Einige Turnierbücher enthalten eine ganze Reihe von eigenhändigen Unterschriften bekannter Meister und Großmeister. Wenn nicht oben schon genannt, sind es unter anderen Ratmir Cholmow, Dr. Burkhard Malich, Fernschachweltmeister Horst Rittner, Charles Partos, Oskar Panno, Miodrag Vukic, R. Hernandez, Lubomir Kavalek, Janos Flesch, S. Kagan, Werner Hug, Andreas Huss, Heinz Wiirthensohn, Eugenio Torre, Anthony J. Miles, Prof. Karl Robatsch, Hans-Günther Kestler, Wladimir Sawon, Ulf Andersson, Robert Byrne, Oskar Humberto, Castro Jojas, Istvan Csom, Joaquin Carlos Diaz, Efim Geller, Boris Gulko, Gennadij Kuzmin, Vladimir Liberzon, Andre Lombard, Lajos Portisch, Kenneth Saul Rogoff, Raul Sanguineti, Jan Smejkal und Genadi Sosonko.

Mehrere dieser freundlichen Widmungen sind in sehr persönlicher Form für Konrad Reiß oder der Schachgemeinschaft 1871 Löberitz gehalten.

Mehrbändige Schenkungen von ► Herbert Sauerbrey , ► Jens Lütke ,► Heinz Liebert , ►  Michael Klyszcz , ► Bernd Feustel  und ► Dr. Hans Ellinger, ► Dagobert Kohlmeyer sowie Einzelexemplare von weiteren Schachfreunden, unter anderen von ► Rolf Voland , die Erben des verstorbenen Roland Rößler und Roland Rümmler, bereichern inzwischen den Bestand.

Fast 500 Bücher, zumeist fremdsprachige, stammen aus der Sammlung des Erfurter Musikwissenschaftlers Prof. Dr. Klaus Fischer. Hier hat der Schachmäzen Dr. Gerhard Köhler aus Taucha das Museum kräftig unterstützt.

Dadurch umfasst die Bibliothek schon fast 4000 Broschüren und Bücher.