Das Schachmuseum hat mehrere historische Schachtische in ihrem Bestand. Sie stehen im Schachmuseum, im kleinen Schachclub und im Burgkeller.
Schachtisch von Lothar Paschke, um 1910 in Reichenbach / Vogtland
Dieser Schachtisch (LSM-Nr. 33), eine wunderschöne Intarsienarbeit im Jugendstil, wurde von dem 1889 geborenen ► Lothar Paschke> um 1910 in Reichenbach/Vogtland angefertigt. Wer vermutet, dass es das Werk eines Handwerkers war, irrt, denn Lothar Paschke hat den Tisch in der Zeit seines Jurastudiums angefertigt. Nach Abschluss des Studiums arbeitete er als Referendar. 1914, gleich zu Beginn des I. Weltkrieges, ist er erst 25-jährig in Frankreich gefallen. Lothar Paschke war von Martin Schuster ein Uronkel mütterlicherseits. Zum Spieltisch gehören zwei Spielsätze aus Elfenbein. Sie stammen aus der Zeit um 1850 und 1910.>
Eine Schenkung aus dem Jahr 2008 von Martin Schuster.
Schachtisch von Bernhard Gregory
Der Tisch (LSM-Nr. 344) ist eine Intarsienarbeit im Jugendstil, und die Figuren stammen nachweislich aus der Zeit vor 1905. Es handelt sich um den persönlichen Tisch des Estnisch-Deutschen Schachmeisters Bernhard Gregory (*1879 in Tallinn - †1939 in Berlin). Seine größten Erfolge waren die Siege in Reval (1904) und Barmen (1905).
2019 wurde er von dessen Enkelin, ► Frau Prof. Dr. Alice Kahl aus Leipzig>, dem Schachmuseum Löberitz übereignet.>
Personifizierter Schachtisch von Heinz Zschoche
Der Intarsienschachtisch (LSM-Nr. 356), DDR um 1960, ist der persönliche Schachtisch von dem Zörbiger Schachspieler und Schachsammler ► Heinz „Knospe“ Zschoche> (06.08.1931 - 01.06.2016). Zum Tisch gehören auch die Schachfiguren (LSM-Nr. 373), DDR um 1950 und die Garde-Schachuhr (LSM-Nr. 378), DDR um 1970. Die Exponate sind Schenkungen von dessen Tochter Ilona Nowotny aus Mühlbeck.>
Sechs weiter Tische sind im Burgkeller und ein Schachschränkchen ist im kleinen Schachclub zu bewundern.
Schachtisch von der Schacholympiade Leipzig 1960
Der Schachtisch ist eine Schenkung des ORWO Net Geschäftsführers Dr. Gerhard Köhler. Es ist ein Originaltisch von der Schacholympiade, die 1960 in Leipzig stattfand. Nach Turnierende ging dieser Tisch mit weiteren in das Eigentum des Hydrierwerkes Zeitz / Außenstelle Lützkendorf über.
Der Betrieb war gleichzeitig Träger des renommierten Vereins Chemie Lützkendorf. Nach Auflösung von Betrieb und Vereins nach 1990 kaufte Dr. Gerhard Köhler das Objekt aus der Konkursmasse.
Schachtisch des Internationalen Meisters Heinz Liebert und dessen erste Schachfiguren
Dieser Schachtisch erhielt der Internationale Schachmeister Heinz Liebert, geboren am 24. Mai 1936 in Ochla (Provinz Posen), von seiner Heimatgemeinde Groß Dubrau bei Bautzen für die Erringung des Titels eines Gesamtdeutschen Jugendmeisters 1954. Zur Zeit der damaligen deutschen Teilung wurde dieser Erfolg sehr gewürdigt.
Heinz Liebert, der nach seinem Sieg beim ersten internationalen Schachturnier auf asiatischen Boden in Ulan Bator den Ehrennamen „Löwe von Ulan Bator“ erhielt, ist seit dem 26.06.1992 Ehrenmitglied (Nr. 2) der Schachgemeinschaft 1871 Löberitz und gehört mit den Großmeistern Wolfgang Uhlmann und Dr. Burkhard Malich zu den schillerndsten Persönlichkeiten des ostdeutschen Schachs.
Zu sehen sind auch seine ersten eigenen Schachfiguren, die er für einen Turniersieg erhielt. Die Figuren wurden von seiner Mutter bis zu ihrem Tod aufbewahrt.
Schachtischchen von Franz Hieronymus Reiß
► Franz Reiß>, geb. am 30.08.1891 in Birnbaum (Międzychód) und gest. am 07.07.1957 in Sangerhausen, kam 1945 als Heimatvertriebener aus Brätz / Provinz Posen nach Löberitz. Zwischen 1949 und 1950 wirkte er als Vorsitzender des Löberitzer Schachvereins. Von Beruf war er Ofensetzer und verzog 1954 arbeitsbedingt nach Sangerhausen. Dort wurde er Mitglied des Sangerhausener Schachvereins. Zum häuslichen Gebrauch hat er sich das Tischchen aus einem Möbelstück und einem aus Löberitz mitgebrachten Schachbrett selbst zusammengebaut.>
Schachtisch von Konrad Reiß
Persönlicher Schachtisch und Figuren von Konrad Reiß, geb. am 19. September 1953 in Löberitz als erster Sohn von Hans und Elfriede Reiß, geb. Michaelis, in einer Behelfswohnung im Haus von Franz Reppin in der Fuhnestraße 3.
Das Möbelstück ist im Stil des 18. Jahrhunderts gefertigt worden. Das Herstellungsland ist Italien.
Schachtisch des Pfarrers Wolfgang Baum
Anlässlich der 24. Schachmeisterschaft im Bistum Magdeburg 2020 schenkte die Familie Baum aus Bad Schmiedeberg dem Schachmuseum den Schachtisch des verstorbenen „Schachpfarrers“ Wolfgang Baum.
Sein vom Köthener Bildhauer und Steinmetzmeister Uwe Schön gestaltetes Grabmal enthält eine Schachaufgabe, die in fünf Zügen zu lösen ist.