Im August 2019 vermeldete die Agentur Filmgesichter, dass 500 Schachspieler für einen Filmdreh gesucht werden. Es wurde gemutmaßt, dass es sich um die Miniserie „The Queen’s Gambit“ handelt, die im Auftrag von Netflix entstehen wird.
Anya Taylor-Joy spielt eine Waise, die im Kalten Krieg aufwächst und sich nichts sehnlicher wünscht, als die beste Schachspielerin der Welt zu werden. Dafür muss die Schachliebhaberin jedoch auch ihre Sucht bekämpfen.
Gesucht wurden aber auch Schachbücher, die das Kolorit der damaligen Zeit widerspiegeln. Wer hat Bücher, die damals verlegt worden sind? Natürlich ein Schachmuseum! Somit war eine wichtige Ansprechadresse das Schachmuseum in Löberitz. 450 Bücher des Schachmuseums wurden als Requisiten bereitgestellt und sind inzwischen wohlbehalten ins Museum zurückgekehrt.
Das Schachmuseum Löberitz macht immer wieder durch Aktionen auf sich aufmerksam. Jüngstes Beispiel war der Besuch von Großmeister Dr. Robert Hübner. Ein spektakuläres Schaustück des Museums ist ein Schachtisch, der 1960 bei der Schacholympiade in Leipzig zum Einsatz kam. Ob es genau dieser Tisch war, an dem die berühmte Partie zwischen Bobby Fischer und dem damaligen Weltmeister Michail Tal gespielt wurde, ist nicht erwiesen.
Dennoch ließ es sich GM Dr. Robert Hübner nicht nehmen, am Tisch Platz zu nehmen, um eine Blitzpartie gegen Dr. Gerhard Köhler, geschäftsführender Gesellschafter der Schachstiftung GK gGmbH, zu spielen.
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass GM Dr. Robert Hübner dem Schachmuseum Löberitz schon zahlreiche Exponate aus seiner langen Laufbahn übereignete und auch bei dem im kommenden Jahr erscheinenden Buch "Die beiden Correspondenz-Partien zwischen der Stadt Dessau und dem Dorf Löberitz" unterstützt. Bei den Partien handelt es sich um ein Fernschachvergleich aus dem Jahr 1883. Der vorhandene Originalschriftverkehr von damals kann erstmalig im Museum eingesehen werden.
Gert Kleint
Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Präsidium des LSV